C5H4N4O3 lässt im Zweifel nicht nur die Gelenke leiden, eine Hyperurikämie ist auch ein deutliches Signal für erhöhte kardiovaskuläre Risiken. Besonders betroffen davon sind bekanntlich Menschen mit einer Niereninsuffizienz. Dann scheint doch gerade bei ihnen die Indikation für eine harnsäuresenkende Therapie auf der Hand zu liegen. Doch was bringt sie wirklich?
Zwei neue randomisiert-kontrollierte Studien mit Allopurinol sprechen eine deutliche Sprache: Menschen mit einer asymptomatischen Hyperurikämie profitieren nicht von der Therapie. In dieser Episode vom „EvidenzUpdate“-Podcast sprechen Jean-François Chenot und Martin Scherer über ein Henne-Ei-Problem und warum nicht erwiesen ist, dass es eine chronische Uratnephropathie gibt.
Gemeinsam überlegen sie, welche hyperurikämischen Patienten von einer Harnsäuresenkung profitieren. Erneut schauen sie auch kritisch auf die Zusammensetzung von Studienpopulationen.
Literatur
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Horst Prautzsch, Bettina Engel. 2019. Häufige Gichtanfälle und chronische Gicht. AWMF-Leitlinien-Registernummer 053-032a. Verfügbar unter https://www.degam.de/files/Inhalte/Leitlinien-Inhalte/Dokumente/DEGAM-S1-Handlungsempfehlung/053-032%20Gicht/053-032%20S2e%20Gicht/2020/053-032al_Häufige_Gichtanfälle_und_chronische_Gicht_29-01-2020.pdf
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